Transformation von Organisationen
Es gibt viele Anlässe für Transformationen: Neue Wettbewerber und Partner treten auf, eine neue strategische Richtung muss implementiert werden, neue Unternehmenswerte brauchen eine Verankerung in der DNA der Organisation, reorganisierte Strukturen sollen in täglichen Prozessen abgebildet werden, innovative Produkte werden vom Kunden verlangt. Wo auch der Impuls herkommt, die Unternehmen müssen sich heutzutage fast permanent transformieren.
Eine Transformation ist ein dynamischer Prozess in dem sich die Organisation ändert und an die internen oder externen Kräfte und Impilse anpasst. Dabei kann man unterscheiden zwischen drei verschiedenen Arten von Transformation (Thomas R. Rochon „Culture moves“):
- Überführung – der Ersatz von existierenden Unternehmenswerten, Strukturen oder Strategien durch neue
- Erschaffung – die Entwicklung neuer Ideen und Produkte für neue Märkte oder neue Kundenbedürfnisse
- Verbindung – das Zusammenbringen von Partnern und Themen, die vorher nicht oder anders miteinander verbunden waren
Alle drei Transformationen erfordert eine behutsame zeitliche Koordinierung und Umgang mit den vorhandenen Fähigkeiten und Kapazitäten der Organisation. Heutzutage sind Organisationen bereits voll ausgelastet mit aktuellen Themen, dem Nachholbedarf früherer Veränderungen und den Herausforderungen der Zukunft. Daher sind die meisten Veränderungsvorhaben nur erfolgreich, wenn das richtige Zeitfenster getroffen wird, in dem die Organisation bereit ist zu folgen. Um den passenden Zeitpunkt zu finden, müssen Führungskräfte ihrer Intuition und ihrer Erfahrung folgen.
Ein hilfreiches Modell zur Identifizierung des richtigen Zeitpunktes für den Start einer Transformation ist das bekannte Lebenszyklusmodell. Es kann nicht nur auf Produkte angewendet werden, sondern auch und manchmal viel wirksamer auf Organisationen.
Am Anfang eine Lebenszyklus wird Energie (Forschung, neue Strukturen, Entwicklung neuer Werte,…) investiert. In Anschluss folgt für das Unternehmen eine Phase des Aufschwungs und des Rückflusses von Energie, in Form von besseren Produkten, bessere laufenden Prozessen, höhere Reputation im Markt oder ähnliches. Nach einer gewissen Zeit beginnt sich die Entwicklung abzuflachen und im Anschluss erfolgt das Auslaufen des Lebenszyklus.
Wenn jetzt erst (Punkt B) ein neuer Zyklus gestartet wird, sind die Erfolgsaussichten gering. Die Stimmung und die Energie gehen schon runter, Zweifel an der Zukunft werden laut und der Aufmerksamkeitsfokus hat sich von Wachstum auf Überleben verschoben.
Strategische Führung heißt den nächsten Zyklus, die nächste Transformation bereits früher zu starten (Punkt A). So kann die positive Energie und Kraft der Organisation genutzt werden um die Investmentphase des nächsten Lebenszyklus zu unterstützen.